Die Prophezeiung - Das Inferno von Little Germany, New York by Craft Jamie

Die Prophezeiung - Das Inferno von Little Germany, New York by Craft Jamie

Autor:Craft, Jamie [Craft, Jamie]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller, anMehmet
ISBN: 9781533595102
Google: JG-PDAEACAAJ
veröffentlicht: 2016-06-08T22:00:00+00:00


Kapitel 21

Alfred saß am Tisch und schwieg. Nach einiger Zeit schob er seinen Teller von sich und reagierte auch nicht, als Franz den Teller an sich zog und die Reste aß. Greta beobachtete ihren Vater bereits eine Weile. Was stimmte nicht mit ihm?

Annie, Greta, Franz, Heinz, alle waren ausgelassen und sprachen über Berts Erfolg. Franz durfte heute sogar seine Spielzeugfigur mit zu Tisch nehmen, damit auch Bertie, sobald Bert von der Arbeit käme, gratulieren konnte. Doch Gretas Vater ließ alles an sich abperlen, als sei um ihn ein Raum, durch den nichts hindurchdringen konnte. Was war los? Warum nur freute er sich nicht? Greta verstand das nicht.

Als Bert die Wohnungstür öffnete, stürmten die Zwillinge auf ihn zu.

„Bert! Du warst heute in der Zeitung!“ Franz kletterte am Schrank hoch, überfiel ihn von hinten und klopfte ein paarmal begeistert die Spielfigur auf Berts Kopf, während er selbst wie ein Sack am Rücken seines Bruders hing, die Arme um Berts Hals geschlungen.

„Ja, kleiner Ganove!“, krächzte Bert.

„Lass das, Franz!“, rief Heinz. „Du machst ihn noch kaputt!“

Er selbst stand vor Bert und reckte seine dünnen Arme zu ihm hoch. Bert bückte sich und nahm Heinz auf den Arm. Franz setzte er auf seine Schulter. Dann rannte er eine Runde durch die Wohnstube und lud die beiden auf ihrem Bett ab.

Als er sich umdrehte, stand Annie vor ihm.

„Ja“, sagte sie, „du stehst in jeder Zeitung.“ Ihre Stimme klang kontrolliert, doch ihre leicht geröteten Wangen verrieten die Empfindungen, die dieser Tag ihr beschert hatte. „Ich gratuliere dir, mein Sohn.“ Mit einem Lächeln reckte sie ihren Arm hoch und fuhr ihm durch das dunkle Haar.

„Danke, Mutter.“ Bert beugte sich ein wenig vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

Da kniff Annie ihm in die Wange und sagte: „Das kommt mir aber nicht noch einmal vor, dass du so hoch an Hauswänden entlangkletterst.“

„Doch! Doch!“, rief Franz. „Bert ist jetzt Held. Das muss der jetzt machen. Immer!“ Dabei nickte er, um die unwiderrufliche Richtigkeit seiner Aussage zu unterstreichen.

„Nichts da“, protestierte Annie.

„Aber Mama.“ Heinz zupfte seiner Mutter an der Schürze. „Du musst keine Angst haben. Helden passiert nichts.“

Bert lachte und nun stand auch Greta auf und holte die Zeitungen hervor, die sie heute im Laufe des Tages gesammelt hatten. Jede einzelne breitete sie auf Heinz’ und Franz’ Bett aus und im Nu hatte sich deren Schlafstatt in einen Teppich aus Schlagzeilen und Fotos verwandelt, bestehend aus den Nachrichten der New Yorker News, der World, der Tribune, der Sun und der deutschsprachigen Staats-Zeitung.

„Wow, so viele.“ Bert bückte sich und betrachtete die Fotos und Überschriften.

„Aber die sensationellsten Bilder hat die New Yorker News gebracht.“ Greta deutete mit dem Zeigefinger auf die Zeitung direkt vor ihnen.

„Ja, die müssen wirklich einen talentierten Fotografen haben“, sagte Annie.

„Ja.“ Bert nahm die New Yorker News in die Hand und betrachtete die Fotos. „Das haben sie“, sagte er leise.

„Seit wann schmeißen wir unser Geld für Zeitungen zum Fenster raus?“ Alfred erhob sich.

Alle drehten sich zu ihm um. Die Heiterkeit, die bis gerade den Raum erfüllt hatte, wich einer erstaunten Unfassbarkeit.



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